Irisationen. Garri Linn
 
 
 
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Etiologie

Mythologie

Iris- Eine griechische Götterbotin, vorzugsweise der Göttin Hera, deren Befehle sie den Menschen überbringt. Als Mittlerin zwi-schen Himmel und Erde personifiziert sie den Regenbogen - die Brücke zwischen Götterwelt und Menschheit. Wenn ein Regenbogen erschien, war dies in altgriechischen Welt das Zeichen, dass eine Botschaft der Götter durch Iris, die Götterbotin, überbracht wurde. Wie Hermes wurde sie als Begleiterin und Ratgeberin geschätzt. Sie bewegte sich mit der Geschwindigkeit des Windes fort und war verantwortlich dafür, dass in den Wolken genug Wasser war, damit sie regnen und das Land fruchtbar machen konnten.

Die Welt im Auge: Vom Licht zum Bild

Tag für Tag vollbringen die Augen Höchstleistungen, vom Menschen fast unbemerkt. Sehen ist ein aktiver Prozess - jeder Blick ist immer auch die subjektive Erinnerung an schon Gesehenes. Physikalische Bedeutung des Sehens als Wahrnehmung elektromagnetischen Wellenlängen - Be-reich von 400 bis 750 Nanometern, als komplexer physiologischer Vorgang liefert und Sehen die Eindrücke, mit denen wir unsere Bilder von der Welt entwerfen. Dabei ist alles, was wir sehen, nur die Konstruktion unseres Gehirns: Die reale Welt ist objektiv nicht sichtbar. Die Signale, die das Auge an das Gehirn weiterleitet, sind bedeutungsneutral - erst auf der Grundlage von Erfahrungen und Vorstellungen werden ihnen Bedeutung und Sinn zugewiesen. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein formuliert es so:

"Die menschliche Wahrnehmung ist kein objektiv gegebener Prozess. Vielmehr ist es so, dass unsere Wahrnehmung stärker von unseren inneren Bildern eines Objektes beeinflusst wird, als vom Objekt selbst."

Um sehen zu können braucht der Mensch Licht, was für sich alleine unsichtbar ist. Trifft ein Lichtstrahl auf Gegenstände, wird er von dort reflektiert und fällt in unsere Augen - dann können wir sehen. Noch immer sehen wir nicht das Licht an sich, sondern das Bild der Objekte, von denen es reflektiert wird. Indem es auf das Auge trifft, wird das Licht zum Bild. Mit Hilfe der Hornhaut, der Linse und des Glaskörpers (Corpus vitreum) entsteht - nach den Gesetzen der geometrischen Optik - ein verkleinertes, umgekehrtes Bild auf der Netzhaut (Retina) des Auges. So funktioniert es genau: Durch die transparente Hornhaut gelangen Lichtimpulse ins Auge. Da grelles Licht blendet, gibt es einen Mechanismus, der den Grad des Lichteinfalls regelt. Dafür ist zuständig die Regenbogenhaut, nach der griechischen Götterbotin des Regenbogens auch Iris genannt.

Anatomie der Iris


VorderkammerDie Iris (alt griech.: Regenbogen, Mehrzahl Iriden oder Irides) ist der vorderste Abschnitt der Gefäßhaut (Uvea) des Auges. Sie stellt eine frei in dem Brechungsraum aufgestellte Scheibe mit variabler Öffnung dar. Die Iris liegt vor der Linse (Lens cristallina) und teilt den vorderen kammerwasserführenden Teil des Auges in die Vorder- und Hinterkam-mer. An ihrem peripheren Rand nimmt sie ihren Ursprung aus dem Ziliarkörper (Corpus ciliaris) kurz hinter dem Limbus, an dem die Horn-haut (Cornea) in die Lederhaut (Sclera) übergeht. Die runde Apertur der Iris, die Pupille, liegt meist leicht nasal und unterhalb des Irisdiaphrag-mas. Die Rückfläche der Iris ist pigmentiert. Der freie Rand der pig-mentierten Epithelschicht bildet den Pigmentsaum, der als schwarz-brauner Ring am Pupillenrand sichtbar ist. Die Oberfläche der Iris ist unregelmäßig konfiguriert. Die radiär orientierte Iriszeichnung wird von sehr variablen, rhombischen Lücken (Krypten) unterbrochen, die durch eine partielle Rückbildung der vorderen Grenzmembran zeichnet sich durch eine besondere Gewebsdichte und durch zahlreiche obliterierende Gefäße und Pigmentzellen aus. Das Oberflächenmuster der Spalten und Krypten wird autosomal dominant vererbt. Das Irisstroma wird durch die Iriskrause (Collarette) mit dem Circulus arteriosus iridis minor in einen inneren kleineren und einen äußeren größeren Abschnitt ge-gliedert. Der dünnste Anteil der Iris ist ihre periphere Anteilung an das Corpus cilliare, die Iriswurzel. Die Farbe der Regenbogenhaut beruht auf zwei anatomischen Besonderheiten: der Dichte und dem Pigmentgehalt (Chromatophoren) des Gewebes. Sind nur weniger Chromatophoren vorhanden, erscheint die Iris blau, und zwar umso tiefer, je dünner die stromale Bindegewebsschicht ist. Bei Säuglingen ist die Iris daher in der Regel tiefblau, während sie im Alter zunehmend dichter und rigider wird. Auf Grund ihrer Bindegewebsschicht erscheint ihre Farbe dann milchig und hellblau. Der braune Farbton entsteht bei höherer Dichte der Chromatophoren, die sich meist in Gruppen zusammenlagern und dadurch flache, oder leicht erhabene braune Flecken (Naevi) im vorderen Stroma bilden können. Konzentrische Kontraktion oder Ringfurchen in der peripheren Iris, die parallel zum Horn-hautrand verlaufen, entstehen durch eine akkordeonartige Beweglichkeit der Iris bei der Dilatation der Pupille. Mit der Pupillen-weite regelt das visuelle System den Lichtstrom und passt, neben der langsamer verlaufenden Adaptation, unser Sehorgan auf diese Weise den jeweils herrschenden Beleuchtungsver-hältnissen an.

(Ludmilla Linn: Inauguraldissertation: Erste Erfahrungen mit einer künstlichen Iris, Kapitel: Anatomie der Iris)

Iris

Augenblicke mit Persönlichkeit


Die Augen verraten viel über eine Person, heißt es. Aber lässt sich ein Zusammenhang zwischen dem Wesen eines Menschen und dem Aussehen seiner Augen auch wissenschaftlich belegen? Schwedische Wissenschaftler glauben, einen Zusammenhang zwischen dem Aussehen der Iris eines Menschen und seinen Charakterzügen gefunden zu haben. So zeigen impulsive und neurotische, sowie Menschen mit großer Selbstdisziplin häufiger ringartige Strukturen - Kontrak-tionsringe - in der Iris, während Menschen mit kleinen, linsenförmigen Furchen, die von der Pupille sternförmig nach außen laufen, korrelieren mit Charaktereigenschaften, die eine große Rolle in zwischenmenschlichen Beziehungen spielen: Einfühlungsvermögen, Wärme, Vertrauen, Offenheit für neue Erfahrungen, Liebenswürdigkeit, Sensibilität und positive Emotionen. Je dichter die Strukturen, umso stärker auch die Ausprägung der Eigenschaften, sagen die Forscher und Mats Larsson von der Universität Örebro. Die Wissenschaftler führen den Zusammenhang auf bestim-mte Gene zurück, die sowohl die Muster der Iris als auch die Struktur des Gehirns beeinflussen. Verantwortlich dafür konnte unter anderem ein Gen namens Pax6 sein, von dem bekannt ist, dass es sowohl Einfluss auf die Struktur der Iris hat als auch dia Ausbildung einer Hirnregion namens vorderer cingulärer Cortex mitbestimmt. Dieses Areal im Gehirn spielt bei Entscheidungsprozessen und beim Lernen eine Rolle und prägt somit auch das Verhalten eines Menschen entscheidend mit. Aber auch zwei weitere Gene, Six3 und Lmx1b, prägen die Gehirnstruktur und könnten sich gleichwohl auf die Ausbildung typischer Muster in der Iris auswirken. "Wir haben nur nach Gruppeneffekten gesehen", sagt Mats Larsson. "Einzelne Nuancen einer Persönlichkeit abzulesen, ist nicht möglich. Augen sind ideale biologische Marker, weil Farbe und Beschaffenheit der Iris vererbt werden und sich im Laufe des Lebens nur geringfügig verändern." Weitere Forschungsarbeit sei nun nötig, um diese Zusammenhänge genauer auszuloten, sagen die Forscher. Der aktuellen Studie vorausgegangen war eine Arbeit, in der die Forscher zunächst den genetischen Einfluss auf die Struktur der Iris erforscht hatten. Etwa sechzig bis neunzig Prozent der individuellen Unterschiede beim Aussehen der Iris sind genetisch bedingt, hatte die Studie gezeigt. Diesen straken genetischen Einfluss macht sich auch die Iriserkennung zunutze, bei der die markante Struktur der Iris ähnlich wie ein Finger-abdruck zur Identifizierung eines Menschen verwendet wird.

(Mats Larsonn (Universität Örebro) et al: Biological Psychology, Online-Vorabveröffentlichung)

Eindeutige Identifikation durch Iris-Scan

Da die Struktur der Iris bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist, wird die Iriserkennung ähnlich dem Personen-Identifikation benutzt. Durch das Einscannen der Regenbogenhaut des Auges lassen sich Personen schneller und sicherer identifizieren als mit jeder anderen computergesteuerten Erkennung, die sich an Fingerabdruck, Gesicht oder Stimme orientiert. Zu diesem Ergebnis kommen jetzt zwei britische Studien. Die meisten Iris-Erkennungssysteme basieren auf einem Algoritmus des Mathematikers John Daugman von der Camridge University. Er rechnet das aus kleine Furchen und Erhebungen bestehende Iris-Muster in einen 200-Bit-Strichcode um, der anschließend in einer Datenbank gespeichert und mit anderen Iris-Einträgen verglichen werden kann. Das Ergebnis der von Daugmann geleiteten, weltweit umfangreichsten Studie ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Codes übereinstimmen, liegt bei 1 zu 7 Milliarden. "Und genau diese Eindeutigkeit macht den Vorteil der Iris-Erkennung aus", resümiert Daugmann. Zu dem gleichen Ergebnis kommt auch Tony Mansfield vom National Physical Laboratory, der in seiner Untersuchung über 2 Millionen Tests durchführte, bei denen es ebenfalls zu keiner doppelten Übereinstimmung bei der Erkennung kam. Das Iriserkennungssystem zu täuschen ist fast ausgeschlossen, denn selbst genetisch identische Zwillinge oder das rechte und linke Auge einer einzelnen Person haben so unterschiedliche Codes, wie zwei völlig verschiedene Menschen. Denn obwohl die Farbe der Iris genetisch festgelegt ist, vermuten Forscher, dass ihr unverwechselbares Muster, ähnlich dem menschlichen Fingerabdruck, von Zufälligkeiten während der Embryoentwicklung bestimmt wird. Dies bestätigt auch der Mats Larsson in seiner Studie.

(erschienen in: Proceedings of the Royal Society B, vol 268, p 1737)

In der Augendiagnostik, der so genannten Iridologie, benutzt man Beobachtungen des Zustandes und der Veränderlichkeit des sichtbaren Augengewebes zur alternativmedizinischen Diagnose.
Das Spiegelbild vom Auge der Seele ist über Jahrhunderte erhalten geblieben. Wie das Gesicht für das Globalbild des Hauptes, für die ganze Persönlichkeit steht, hat man schon immer die Augen für den mimischen Totaleffekt des Gesichtes verantwortlich gemacht. Hier ist in der Tat der Spiegel aller seelischen Zustände zu sehen, das Antlitz als Ausdruck der Seele.

"Und so wohnt sicherlich - wie Plinius schreibt - die Seele in den Augen. Sie brennen, drehen sich hin und her, tränen und blinzeln. Wenn wir die Augen küssen, so scheinen wir die Seele selbst zu berühren ... "

Die Entwicklung des künstlichen Auges aus Glas ist die Frucht langjährigen Suchens und genialer Forschung, die sich mit der Faszination dieses Werkstoffes auf das Engste verbindet. Die kreative Herstellung künstlicher Augen ist vermutlich sehr alt. Ägypter, Griechen und Römer, die alten Chinesen fertigten aus Edelsteinen, Halbedelsteinen, Elfenbein, weißem Feldspat, Porzellan, Glas, durch Metalllegierungen künstliche Augen für Mumien, Statuen, Statuetten, Masken, Zierpuppen und Tierspielzeug. Vor 2000 Jahren waren in Rom bereits " fabri ocularii statuarum" hoch geschätzt. Aristoteles (384 - 322 v.Chr.) erwähnt sogar Marionetten mit “ beweglichen “ Augen. Analog mit der Entfaltung der Glasfabrikation näherte man sich in Europa etwa ab 1600 über glasierte oder emaillierte Metallschalen wieder dem faszinierendem Material Glas an, um Kunstaugen für den Menschen zu schaffen. Die deutsche Augenprothetik verdankt dem Würzburger Medicus Prof. Adelmann und Ludwig Müller-Uri (1811 -1888) den entscheidenden Impuls auf dem Wege zu einer exakten medizinisch- prothetischen Disziplin.




Personalausstellung während der 33. Fortbildung
im Wissenschaftszentrum, Bonn

Seit 2004 arbeite ich zusammen mit meiner Frau (Augenärztin) im Rahmen ihrer Doktor-Arbeit über die künstliche Iris unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. med. H.-R. Koch.
Aus dieser Arbeit ist meine Kunstrichtung und Philosophie entstanden, die einmalig ist und viele Möglichkeiten für anschauliche Aktionen und Diskussionen bietet, was mit Sicher-heit das Interesse bei Kunstschaffenden, Medizinern, der Pres-se und Medien und das des allgemeinen Publikums weckt und anregt.
Zurzeit arbeite ich mit der Galerie „Unikat“ unter der Leitung von Herrn H. G. Verjans, der mich vertritt und mit seinen wertvollen Ratschlägen aus seiner 50-jährigen Erfahrung in der Arbeit eines Kreises von internationalen Künstlern, davon einige weltberühmte Namen (Salvador Dali, Mark Schagal, Boris Birger) unterstützt.